
Rheinland-Pfalz Drohne behindert Einsatz des Rettungshubschraubers
Nach einem Motorradunfall im Westerwald hat eine Drohne den Abflug des Rettungshubschraubers behindert. Eine Schwerverletzte konnte nur per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.
Laut Polizei war die 61 Jahre alte Motorradfahrerin am Donnerstagmittag auf der Bundesstraße 8 im Kreis Altenkirchen verunglückt. Sie kam zwischen Michelbach und Gieleroth in einer scharfen Kurve von der Straße ab, prallte mit ihrem Motorrad gegen die Leitplanke und stürzte die Böschung hinunter. Die Frau wurde dabei schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt.
Eine Stunde Verzögerung durch die Drohne
Die Einsatzkräfte, die zuerst vor Ort waren, forderten einen Rettungshubschrauber an, der auch noch landen konnte. Dann tauchte die offenbar zivile Drohne auf und kreiste über der Unfallstelle. Der Rettungshubschrauber konnte deswegen nicht mehr starten; die Verletzte musste schließlich mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus transportiert werden. Ein Polizeisprecher sagte dem SWR, dadurch sei bei der medizinischen Versorgung der Frau eine Verzögerung von rund einer Stunde entstanden. Als die Drohne schließlich abdrehte, war der Rettungswagen mit ihr bereits unterwegs.
Drohnenflüge über Bundesstraßen sind verboten
Ein Polizeisprecher sagte: "Vielleicht war es gar nicht mal böser Wille. Vielleicht hat sich jemand mit einer Drohne mit Kamera gesagt: Da oben an der B8 ist was los, da fliege ich mal gucken". Allerdings sei dies nur Spekulation, betonte der Sprecher.
Drohnenüberflüge über Bundesstraßen seien jedenfalls verboten. In seinen mehr als 20 Jahren als Polizist habe er so einen Fall noch nie erlebt. Der Drohnenpilot konnte vor Ort nicht gefunden werden, es wird jetzt gegen Unbekannt ermittelt. Die Polizei hofft auf Zeugen.
Sendung am Do., 1.5.2025 18:00 Uhr, Nachrichten, SWR Kultur